Heather Nova

Other Shores

Am entspannten Ufer

Zuletzt hatte Heather Nova mit ihrem rockigen Album »Pearl« mal wieder etwas lauter auf sich Aufmerksam gemacht. Nun beweist sie mit dem Nachfolger »Other Shores« einmal mehr ihre Wandlungsfähigkeit.

Der Titel deutet es an, auf »Other Shores« widmet sich die Singer-Songwriterin ausschließlich Stücken anderer Künstler. Heather Nova reduziert die Originale dabei nur auf Gitarre und Gesang und legt so den Kern von Hits wie »Don´t Stop Believing« oder »Fireproof« von The National frei.

Fremde Gewässer

Eine tiefe Verbindung zum Meer hatte Heather Nova schon immer. Das ist vielleicht auch unausweichlich, wenn man wie die Singer-Songwriterin auf einer der Bermuda-Inseln geboren wird und einen guten Teil seiner Kindheit auf dem Segelboot der Eltern verbringt, um die Karibik zu erkunden.

Auf diesem Boot kommt Heather Nova auch mit der Musiksammlung ihrer Eltern in Berührung. Die besteht aus Sechziger- und Siebziger-Jahre Singer-Songwriter und Hippie-Musik. Außerdem bekommt sie an Bord ihre erste Gitarre geschenkt und beginnt direkt eigene Songs zu schreiben.

Im Laufe der folgenden Dekaden veröffentlicht Heather Nova zehn erfolgreiche Studioalben, viele davon mit direktem lyrischem Bezug zum Meer. Da wäre ihr internationales Durchbruchsalbum »Oyster«, dessen Nachfolger »Siren«, »300 Days At Sea« und natürlich ihr viel beachtetes Bandalbum »Pearl« aus dem Jahr 2019.

Und nun eben »Other Shores«, auf dem Heather Nova erstmals ausschließlich Stücke fremder Künstler covert. Sie selbst sagt dazu: »Ich bin zuallererst eine Songwriterin, habe aber im Laufe der Zeit gemerkt, dass es mir manchmal auch Spaß macht, die Interpretin zu sein. Wenn ich eine Coverversion aufnehme, geht es mir darum, die ursprüngliche Produktion eines Stückes komplett zu entfernen und seine nackten Knochen freizulegen.«

Genau das hat die Singer-Songwriterin mit den 13 Songs auf »Other Shores« gemacht. Die Musik wirkt maximal reduziert und sehr intim in ihrer Darbietung. Bei der Auswahl der Stücke hat sich Heather Nova offensichtlich keine Grenzen gesetzt. Von Achtziger-Jahre-Stadion-Rock (Foreigner, Journey), über Pop (Bee Gees, Rick Astley) bis hin zu Indie (Pixies, The National), die 55-Jährige findet überall die perfekten Songs für ihren Sound. Und als Abschluss – natürlich – »Sailing«.

Rezensionen

»Die 13 Titel sind sehr intim arrangiert und mit der für Nova typischen Melancholie und sehr emotionalen Sensibilität, mit fast schon einer fühlbaren Zerbrechlichkeit, versehen.​« (Good Times, August/September 2022)

»Nun hat sich Heather Songs von KollegInnen vorgeknöpft und legt mit intimen Coverversionen deren DNA frei – ein zärtliches, von ihrer glasklaren Stimme und der Gitarre geprägtes Unterfangen.​ (.​.​.​) Zudem stehen Sting, die Bee Gees, John Lennon, Neil Young und Francoise Hardy auf ihrer tollen 13-teiligen Setlist.​« (Audio, September 2022)

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