Brad Paisley

Brad Paisley

Love And War

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Brad Paisley hat sich für „Love And War“ ein paar illustre Gäste eingeladen: Mick Jagger, John Fogerty, Bill Anderson und Timbaland.

Auf seinem neuen Album „Love And War“ bleibt sich Brad Paisley treu: Erneut präsentiert er seinen urtypischen Mix aus Rock, Country, Spaß und Gitarrenkunststücken. Ein paar Rock-Ikonen stehen ihm dabei zur Seite.

Das Cover von „Love and War“ bietet eine Überraschung: Brad Paisley, man glaubt es kaum, mal ohne Hut. Der weiße Stetson hebt auf dem Titelfoto ab, schwebt 20 Zentimeter über ihm. Doch auch Brad Paisley selbst scheint sich auf dem Bild den Gesetzen der Schwerkraft zu entziehen. Wie ein Astronaut taumelt er Gitarre spielend im schwerelosen Raum dahin.

Okay, die Covergestaltung war noch nie die Domäne des brillanten Country-Tausendsassas. Aber wenn das Artwork von „Love And War“ schon keinen Schönheitspreis bekommt, inhaltlich passt es. Schließlich ist er dem Establishment entrückt und spielt längst in seiner eigenen Liga – als Gitarrist und Sänger sowieso, aber auch als Songwriter und Performer. Dazu kommt sein Talent als Entertainer. Nicht umsonst führt der 44-jährige aus West Virginia seit ein paar Jahren als Moderator lässig und souverän durch die CMA-Gala. Im Hauptberuf ist Brad Paisley aber immer noch Musiker. Daran erinnert jetzt sein neues Werk „Love And War“, mit dem er an die 2014 erschienene, immens erfolgreiche CD „Moonshine In The Trunk“ anknüpfen möchte.

„Love and War“: intelligenter, handwerklich lupenreiner Country-Rock

Und das wird er. Dafür muss man kein Hellseher sein und dafür braucht es auch keine Kristallkugel. Denn „Love And War“ bietet genau das, wofür Brad Paisley seit spätestens seinem 2001 erschienenen Hit-Album „Part II“ steht: für intelligenten, handwerklich lupenreinen Country-Rock mit vielen, vielen originellen Einfällen.

Den Auftakt von „Love and War“ bestreitet gleich mal ein erstklassiger Country-Track: das gemeinsam mit den Songwriter-Größen Brent Anderson und Chris DuBois geschriebene „Heaven South„. Die Huldigung an den Way-of-Life in den amerikanischen Südstaaten hat mit Ohrwurm-Refrain und fröhlicher Melodie glatt das Zeug zur neuen Dixie-States-Hymne. So pflegt man Freundschaften…

Dass der Schelm auch Tiefgang hat – und immer schon hatte – zeigt sich aber bereits im nachfolgenden Titel. In „Last Time For Everything“ sinniert der kecke Kinnbartträger über die Vergänglichkeit des Seins und zitiert dabei viele seiner persönlichen Helden und Vorbilder.

Mit „One Beer Can“, erneut vom Team Paisley, Anderson, DuBois entworfen, hebt er das Gute-Laune-Level wieder an. In dem mit vielen kleinen Gitarrenlicks garnierten Country-Rock ’n‘ Roller gelingt ihm erneut der Schulterschluss von harmlosem Mainstream-Country-Pop und virtuoser Qualität.

Dass Brad Paisley auch ein Meister von sehnsuchtsvollen Balladen ist, beweist er im anschließenden „Go to Bed Early„. Auch wenn der harmonisch prächtig ausgestattete Titel mit weniger Produktions-Bombast auskommen würde, setzt der Song ein echtes Glanzlicht auf „Love And War“.

Die Gäste auf „Love and War“

Für ein Blitzlichtgewitter anderer Art sorgt das nachfolgende „Drive of Shame„. Nicht dass der solide Country-Rocker musikalisch so besonders wäre. Aber sein Gastsänger ist das allemal. Es ist immerhin: Mister Mick Jagger. Der Rolling-Stones-Chef hat den Song sogar mit Brad Paisley komponiert und er wirft sich hier stimmlich schwer ins Zeug. Respekt!

Zwei Songs später zaubert der Country-Star eine weitere Rock-Ikone aus dem Hut. Beim Titeltrack stand ihm – als Co-Autor und Duo-Partner – CCR-Urgestein John Fogerty zur Seite. Ähnlich wie bei der Zusammenarbeit mit Mick Jagger, als sein Sound einen gewissen Stones-Touch bekam, fühlt man sich bei „Love And War“ leicht an die guten, alten Creedence Clearwater Revival erinnert. Doch wie könnte es auch anders sein?

Freilich: Musikalisch sind diese Zusammenarbeiten so notwendig wie eine siebte Saite auf seiner Telecaster. Doch als PR-Munition und Gesprächsstoff sind Gäste wie Mick Jagger und John Fogerty einfach Gold wert. Clever wie Brad Paisley ist, hat er sich aber nicht nur alte Recken ins Studio geholt, sondern mit Timbaland auch einen, besonders bei der Jugend angesagten Musiker und Produzenten. „Solar Power Girl“ heißt das Ergebnis – und kann sich, wie alles andere, gut hören lassen.

Fazit: Wo Brad Paisley drauf steht, ist Brad Paisley drin. Der pfiffige Superstar bleibt auf „Love And War“ seinem Erfolgsrezept treu. Mit den Gaststars Mick Jagger, John Fogerty und Timbaland gelingt ihm dazu ein cleverer PR-Clou. (by country.de)

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