Triosence

Giulia

»Giulia« – Schon der Titel und auch das Cover des neuen Albums von Triosence deuten es an: Das Jazztrio nimmt seine Hörer 2022 mit nach Italien.

Aufgenommen in Friuli Venezia und inspiriert von der Schönheit der Region ist »Giulia« eine Hommage an den Ort, das süße Leben und natürlich an den Jazz. Einen italienischen Gast gibt es ebenfalls.riosence: „Giulia“ – durch und durch inspirierte und optimistische Jazz-Trio Klanggemälde

Auf ihrem neuen Album „Giulia“ beschwört das Jazztrio Triosence um Pianist Bernhard Schüler die Schönheit des Lebens in elf farbenreichen Stücken, die vielfältiger, optimistischer und virtuoser kaum sein könnten. Zur klanglichen Vielfalt des Albums trägt auch Special Guest Trompeter Paolo Fresu bei.

Ein inspirierendes Gefühl von „Dolce Vita“ durchzieht das Album, das das deutsch-kubanische Trio von Bernhard Schüler (Piano), Omar Rodriguez Calvo (Bass) und Tobias Schulte (Drums) in der malerischen italienischen Region Friuli Venezia im Juni 2021 aufgenommen hat. „Giulia“ ist eine musikalische Befreiung nach der Zwangspause der letzten Monate, voller Zuversicht und Leichtigkeit. Das emphatische Gegenteil einer Zeit der Angst, Ungewissheit und Lethargie und zugleich eine Hommage an das Lebensgefühl dieser malerischen italienischen Region, die bis ins Jahr 2001 noch „Friuli Venezia Giulia“ hieß.

Die vertonten Gefühlsbilder von Mastermind Bernhard Schüler beschwören die glücklichen, unbeschwerten Momente des Lebens – die körperliche Nähe eines geliebten Menschen, ein Ausflug in die Toskana oder das Beobachten von Eichhörnchen, die den heimischen Garten in ein Tollhaus verwandeln. „Das Ganze hat eine positive Aufbruchstimmung, die nichts von der Tristesse des letzten Jahres widerspiegelt. Und das ist gut so.“, sagt Schüler. Dies schlägt sich auch in der Musik nieder: Giulia vereint diverse Jazz-Spielarten, Tempi und Stimmungen. Stücke wie „Odd Times“ oder „Little Big Steps“ wirken nostalgisch und verträumt. Andere hingegen, wie „Armandos Farewell“ oder das Titelstück, haben etwas grenzenlos Optimistisches – während „Squirrels Rock“ und „Ambiguity“ geradezu rockig erscheinen. Bei zwei Stücken des Albums („Quiet Sense“ und „Your Nearness“) handelt es sich um Neu-Arrangements von vertrauten Triosence-Stücken. Allen voran „Quiet Sense“ von 2001, das jetzt mit Latin-Vibes glänzt. „Es hat ein ganz neues Intro und einen völlig anderen Groove bekommen“, so Schüler, „mit Percussions, Bossa Nova-Solo und einem Outro, das richtig Samba-mäßig abgeht. Das Thema ist also gleichgeblieben, aber der Approach ist komplett anders. Ich bin sehr zufrieden damit.“ Ähnlich hält es Bernhard Schüler in Bezug auf seine beiden Tribut-Stücke: Das eine für Pianist Chick Corea (Armandos Farewell), das andere für sein Idol Bill Evans, dem er Needless To Say widmet. Bei letzterem schimmert seine Bewunderung für den einflussreichen Modern Jazz-Pianisten in jeder Note durch: „Ich habe ihn studiert wie verrückt. Ich würde sagen, er hat den größten Einfluss auf mich.“

Größten Respekt hat Bernhard Schüler auch für seinen Gast auf „Giulia“ – den legendären italienischen Jazz-Trompeter Paolo Fresu, der gleich an drei Stücken mitwirkt und diese entscheidend prägt: „Er ist einer meiner Lieblingsmusiker“, so Schüler. „Ich hatte ihn schon früher kontaktiert, aber leider hat es nie funktioniert. Letztes Jahr hat er mir dann geantwortet, dass er eigentlich keine Kollaborationen eingehen würde, aber den Style und Vibe von Triosence so toll finde, dass er eine Ausnahme machen würde. Das hat mich extrem gefreut und inspiriert.“

Aufgenommen wurde „Giulia“ vom renommierten Tontechniker und Produzenten Stefano Amerio im Sommer 2021 in seinen Artesuono Recording Studios in Udine. Ein Ort, von dem Schüler genauso schwärmt, wie von der gesamten Region Friuli Venezia. Von deren Flair aus Harmonie, Wärme, und Zuversicht sind dann auch die Kompositionen von Bernhard Schüler beseelt, der mit seiner Musik schimmernde Klanggemälde gestaltet und diese auch schonmal als „Song Jazz“ bezeichnet: „Es geht uns um singbare Melodien mit songlichen Strukturen. Diese Fokussierung auf Melodie und Songs unterscheidet uns von anderen Jazztrios.“

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